Faszination Libellenfotografie – Teil II: Von der Kleinlibelle bis zur Großlibelle

November 16, 2013
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in Macro

Im Jahr 2012, als ich anfing, mich mit der Makrofotografie zu beschäftigen, sind mir erstmals die Libellen als eine der schönsten und spannendsten Insektenarten bewusst aufgefallen. Und wer mich kennt, weiß, dass es mir diese kleinen Tierchen mittlerweile schwer angetan haben. Aus diesem Grund will ich diesen Artikel dazu nutzen, einen Teil meiner diesjährigen „Ausbeute“ zu zeigen.

Kleinlibellen

Ich habe im letzten Jahr erst relativ spät angefangen, mich mit der Naturfotografie zu beschäftigen. Daher entdeckte ich die Libellen erst im Juni und bekam nur noch Pech- und Federlibellen und die zu den Großlibellen gehörenden Heidelibellen zu sehen. In diesem Jahr war ich etwas aufmerksamer und früher dran.

Frühe Adonisjungfer
Die ersten Libellen des Jahres waren für mich die frühen Adonislibellen Anfang Mai. Der Name geht auf die rot-schwarze Färbung der Libelle zurück, die der von rotblühenden Adonisröschen ähnelt.

Die Adonislibelle ist neben der Scharlachlibelle die einzige rotgefärbte Kleinlibelle in Deutschland – weswegen ich anfangs auch dachte, ich hätte irgendeine seltene Art entdeckt. Was hier allerdings nicht der Fall ist. Die Adonislibelle ist in Deutschland relativ weit verbreitet. Sie fliegt von April bis August und ist damit die Art, die im Frühling als erste aktiv wird – abgesehen von den Winterlibellen, die bereits als Imago überwintern.

Großes Granatauge
Die nächste Libellenart, die ich in diesem Jahr entdecken konnte war das große Granatauge. Auch bei dieser Libelle handelt es sich um eine sehr farbenfrohe Art.

Besonders das männliche Granatauge mit den eindringlichen granatroten Augen hat mich fasziniert. Leider saßen insbesondere die Männchen immer weit weg auf den Blättern der Teichrosen, so dass ich kein Foto von ihnen machen konnte. Das große Granatauge fliegt von Mai bis Ende August.

Azurjungfern
Eine weitere Gattung, die ich in diesem Jahr erstmals sah, waren die Azurjungfern. Innerhalb Europas gibt es ungefähr 15 verschiedene Arten der Azurjungfer – einige sind in Deutschland etwas häufiger, andere hingegen sind eher selten oder gar nicht anzutreffen. Gefreut habe ich mich auf jeden Fall über die Fledermaus-Azurjungfer (links):

Im großen und ganzen kann ich die Azurjungfern aber kaum auseinander halten. Da diese Libellen auch eher schüchtern sind, gelang es mir auch nur selten, ein wirkliches Bestimmungsfoto machen zu können. Somit bleibt mir beim zweiten Bild auch nichts weiter übrig als zu vermuten, dass es sich um irgendeine Art der Azurjungfer handelt.

Pechlibelle
Natürlich gab es auch in diesem Jahr wieder unzählige Pechlibellen. Die große Pechlibelle hat ihren Namen von ihrer pechschwarzen Verfärbung des Hinterleibs. Die Pechlibelle fliegt von Mai bis Ende September.

Blaue Federlibelle
Die blaue (oder auch gemeine) Federlibelle ist die in Deutschland anzutreffende Kleinlibellenart aus der Familie der Federlibellen.

Man erkennt die Federlibellen in erster Linie an den verbreiterten Schienen der Hinter- und Mittelbeine, die mit fischgrätenartigen Dornen besetzt sind. Dies gibt ihnen ein federartiges Aussehen, was auch zu ihrem Namen führt.

Prachtlibellen

Die Prachtlibellen gehören ebenfalls zur Gruppe der Kleinlibellen und sind die größten Vertreter dieser Gruppe. Aufgrund der auffälligen Flügelfärbungen stechen diese Libellen meist besonders hervor. In Deutschland gibt es zwei Arten: die Gebänderte Prachtlibelle und die Blauflügel-Prachtlibelle.

Ich konnte die Prachtlibellen zwar schon im letzten Jahr mehrfach beobachten, aber leider nie fotografieren. In diesem Jahr ist mir dann endlich ein zufrieden stellendes Bild der gebänderten Prachtlibelle gelungen.

2013-05-26_IGP2234

Großlibellen

In diesem Jahr konnte ich nun auch etwas mehr Arten aus der Gruppe der Großlibellen beobachten. Dazu gehörten die blaugrüne Mosaikjungfern, der Blaupfeil oder der Vierfleck. Fotografieren konnte ich, wie im letzten Jahr, aber in erster Linie die Heidelibellen.

Heidelibelle
Die Blutroten Heidelibellen scheinen zu den Arten zu gehören, die im Vergleich eher weniger „schüchtern“ sind. Neben der weiblichen Form konnte ich in diesem Jahr auch das Männchen der gemeinen Heidelibellen fotografieren.

Auch die schwarze Heidelibelle konnte ich in diesem Jahr finden. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich diese nicht sogar im letzten Jahr schon sehen konnte. Insbesondere das Weibchen sieht dem der blutroten Heidelibelle schon sehr ähnlich. Als Unterscheidungsmerkmal galt für mich vor allem die sehr auffällige schwarze Zeichnung mit einem sehr viel größerem Schwarzanteil als bei der blutroten Heidelibelle.

2013-08-16_IGP1041a

Umso trauriger ist es, dass ich das Männchen der schwarzen Heidelibelle nicht entdecken konnte. Diese zeichnet sich nämlich durch einen fast komplett schwarzen Hinterleib aus.

Spitzenfleck
Ganz besonders stolz bin ich darauf, dass es mir gelungen ist, den Spitzenfleck zu fotografieren. Der Spitzenfleck gehört zu den gefährdeten Arten in Deutschland und ist nur selten anzutreffen. Umso mehr freute ich mich, als man mich darauf aufmerksam machte, dass das auf meinen Fotos kein Blaupfeil, sondern der seltenere Spitzenfleck ist. Den Namen verdankt die Libelle den eingefärbten Flügelspitzen der weiblichen Libellen.

Im August konnte ich in diesem Jahr die letzten Kleinlibellen entdecken. Bis in den September konnte ich noch einige Großlibellen sehen. Mittlerweile sind hier in unserer Gegend gar keine Libellen mehr zu finden – und nun heißt es wieder: Warten bis zum nächsten Jahr. Ich freue mich auf jeden Fall schon jetzt drauf.

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